Was D-MER verstärken kann
Wie beschrieben hat der Großteil der Mütter mit D-MER einen milden Verlauf. Derzeitige Untersuchungsergebnisse weisen darauf hin, dass ein D-MER mit der Zeit immer schwächer wird und sich – insbesondere ein milder D-MER – mit der Zeit von selbst gibt. Je nach Intensität des D-MERs kann dies unterschiedlich lang dauern.1 Die D-MER Intensität kann jedoch auch tageweise schwanken, je nachdem, wie stark etwaige Zusatzbelastungen auf die Mutter jeweils wirken.22
Folgende Faktoren können einen bestehenden D-MER verschlimmern:1,4,7,21
Pumpen | Der D-MER kann sowohl beim Stillen, als auch beim Pumpen/Handentleeren und auch spontanen MSRn auftreten. Auch wenn es Fälle gibt, bei denen die Mutter den D-MER beim Pumpen schwächer empfindet, als beim Stillen, berichtet doch die Mehrzahl der Mütter, dass Pumpen ihren D-MER verstärkt. Eine mögliche Erklärung dafür ist die beim Pumpen beim geringere Ausschüttung von Oxytocin. Offenbar hat Oxytocin einen gewissen abmildernden Effekt. |
Unerfüllte physische Bedürfnisse/ fehlende Selbstfürsorge | Schlafmangel, Durst, Hunger, Stress |
Nacht | Manche Mütter berichten über eine Verschlechterung in der Nacht, was mit dem Einfluss von Dopamin (neben Melatonin und Noradrenalin) auf den zirkadianen Rhythmus erklärbar ist. |
Koffein | Sowohl ein Zuviel an Koffein als auch eine starke Reduktion des bisherigen Koffeinkonsums können Berichten betroffener Mütter zufolge eine Verschlechterung des D-MERs mit sich bringen. |
Reduktion von Zucker, z. B. bei Diäten | In der Fallstudie von Wiessinger & Heise3 wurde von Verbesserung des D-MERs durch große Mengen Eiscreme berichtet. Es gibt Berichte von Frauen, die aus gesundheitlichen Gründen ihren Zuckerkonsum stark eingeschränkt haben, und dadurch eine Verschlechterung des D-MERs auslösten. Dennoch sei angemerkt, dass in jedem Fall auf gesunde Ernährung zu achten ist. |
Nicht-Ernstgenommen-Werden & Isolation | Mütter, die von ihrem Umfeld nicht ernst genommen werden, empfinden den D-MER als in-tensiver und können schlechter mit ihm umgehen. |
Medikamente | Jede Art von Medikation sollte vor der Anwendung gemeinsam mit dem/der behandelnden Ärzt:in auf mögliche Auswirkungen auf den D-MER besprochen werden. Das betrifft auch Galaktagoga (Lebensmittel, denen milchfördernde Wirkung nachgesagt wird) die in vielen Fällen auf die Laktationshormone abzielen. |
Andere zusätzliche emotionale Herausforderungen | Hat die Mutter aktuell oder hatte sie in ihrer Vergangenheit mit psychischen Problemen oder Missbrauchserfahrungen zu kämpfen, ist es für sie tendenziell natürlich viel schwerer, mit einem D-MER zurecht zu kommen. Eine glz. bestehende Postpartale Depression kann einen D-MER ebenfalls verstärken. |